Corundum – Ein Wunderwerk der Natur für die Hochleistungsindustrie!

Corundum, ein natürlich vorkommendes Mineral, das zu den Oxidmineralien gehört, ist bekannt für seine beeindruckende Härte und Festigkeit. Es zählt zu den wichtigsten Rohstoffen in einer Vielzahl von Industriezweigen, dank seiner außergewöhnlichen Eigenschaften. In diesem Artikel werden wir uns mit den interessanten Aspekten dieses Materials befassen, von seinen physikalischen Eigenschaften über seine vielseitigen Anwendungen bis hin zu den Verfahren seiner Gewinnung.

Die Härte der Natur: Ein Blick auf die Physikalischen Eigenschaften

Corundum kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und weist eine charakteristische hexagonale Prismenform auf. Seine chemische Formel lautet Al2O3, was bedeutet, dass es aus Aluminiumoxid besteht. Auf der Mohs-Härteskala, einer gängigen Skala zur Bewertung der Härte von Mineralien, rangiert Corundum mit 9, nur knapp hinter dem Diamanten (10). Diese außergewöhnliche Härte macht Corundum zu einem idealen Material für Anwendungen, die eine hohe Abrasionsbeständigkeit erfordern.

Zusätzlich zu seiner Härte zeichnet sich Corundum durch eine hohe Schmelztemperatur von etwa 2050 °C aus. Diese Eigenschaft macht es ideal für den Einsatz in Hochtemperaturanwendungen wie z.B. feuerfeste Materialien. Die Dichte von Corundum liegt bei ca. 3,9–4,1 g/cm³, was bedeutet, dass es recht schwer ist. Corundum kommt in verschiedenen Farben vor, von farblos bis rot, blau, gelb und grün. Die Farbe hängt von den Spuren anderer Elemente ab, die während der Kristallisation eingebaut werden.

Vielseitig einsetzbar: Anwendungen von Corundum in der Industrie

Corundum findet dank seiner einzigartigen Eigenschaften eine breite Anwendung in verschiedenen Industriezweigen. Hier sind einige Beispiele:

• Schleifmittel und Poliermittel:

Die hohe Härte von Corundum macht es zu einem hervorragenden Material für Schleifmittel und Poliermittel. Es wird verwendet, um Metalle, Glas, Keramik und andere harte Materialien zu schleifen und zu polieren. In Form von Schleifpapier, Schleifsteinen und Polierpasten findet man Corundum in Werkstätten und Fabriken auf der ganzen Welt.

• Feuerfeste Materialien:

Corundum wird aufgrund seiner hohen Schmelztemperatur als Bestandteil von feuerfesten Ziegeln, Mörtel und anderen Hochtemperaturmaterialien verwendet. Diese Materialien werden in Öfen, Hochöfen und anderen industriellen Anlagen eingesetzt, die extremen Temperaturen standhalten müssen.

• Schmucksteine: Edelsteinsorten wie Rubin (rot) und Saphir (blau) sind Varietäten von Corundum. Ihre Schönheit und Seltenheit machen sie zu begehrten Schmucksteinen.

• Optische Anwendungen:

Synthetisches Corundum wird in optischen Linsen, Prismen und anderen optischen Geräten verwendet, da es eine hohe Lichtdurchlässigkeit und einen niedrigen Brechungsindex aufweist.

Von der Mine zum Produkt: Die Gewinnung und Verarbeitung von Corundum

Corundum kommt in verschiedenen Lagerstätten weltweit vor. Die wichtigsten Produzenten sind Australien, Thailand, Indien, Sri Lanka und die USA.

Die Gewinnung von Corundum erfolgt meist durch Tagebau. Das Erz wird abgebaut, zerkleinert und anschließend in Flotationsprozessen angereichert. Bei diesem Verfahren werden hydrophobe Substanzen (Wasser abweisend) hinzugefügt, die sich an die Corundumkörner binden und sie an der Oberfläche des Wassers aufschwimmen lassen.

Nach der Aufbereitung kann Corundum zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet werden:

• Natürliches Corundum: Wird in roher Form als Schleifmittel oder Poliermittel verwendet.

• Synthetisches Corundum: Wird durch verschiedene Verfahren, wie z.B. den Schmelzverfahren oder dem Verneuil-Verfahren hergestellt. Synthetisches Corundum hat eine höhere Reinheit und einen gleichmäßigeren Kristallstruktur im Vergleich zu natürlichem Corundum.

• Corundumpulver: Wird für die Herstellung von Schleifpasten, Poliermitteln und anderen Produkten verwendet.

Die Zukunft von Corundum: Ein vielversprechender Werkstoff

Mit steigenden Anforderungen an die Härte, Festigkeit und Temperaturbeständigkeit von Werkstoffen bleibt Corundum ein wichtiger Rohstoff für die Zukunft. Neue Anwendungen in Bereichen wie der Nanotechnologie und der Energiegewinnung könnten die Nachfrage nach Corundum weiter steigern.

Seine Vielseitigkeit und seine einzigartigen Eigenschaften machen es zu einem unverzichtbaren Material für eine Vielzahl von Industriezweigen – und das seit Jahrtausenden!